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Friederike Breuing, Universität Paderborn
Das Projekt soll dazu beitragen, zeitgemäßes Lernen und entsprechende Unterrichtskonzepte näher in das Kollegium des Berufskollegs Schloss Neuhaus zu tragen, um aus der aktuellen Pandemiesituation nachhaltige Wirkungen auf das Schulleben mitzunehmen. Da sich teilweise gezeigt hat, dass konkrete Konzepte im Sinne eines zeitgemäßen Unterrichts fehlen, soll das Projekt einen Lösungsansatz bieten und die Lehrerinnen und Lehrer des Berufskollegs motivieren, sich selbst an offeneren Lernangeboten auszuprobieren. Die Projektidee ist aus den Überlegungen zu meiner Masterarbeit entstanden, sodass ich diese auch dazu nutzen möchte, das Konzept zu evaluieren und so Verbesserungspotential aufzuzeigen. Das Berufskolleg Schloss Neuhaus steht in enger Kooperation mit der Universität Paderborn, sodass ich mit diesem Projekt die Zusammenarbeit durch meine Idee fördern möchte. Das Grundkonzept steht bereits, mir fehlen allerdings noch monetäre Fördermittel, um die Umsetzung entsprechend zu gestalten.
Ziele und Zielgruppe
Das Ziel dieses Projekts ist es, durch die Entwicklung eines zeitgemäßen Unterrichtskonzepts aufbauend auf dem Flipped Classroom zu einem Umdenken in Richtung einer offeneren Lernkultur am Berufskolleg Schloss Neuhaus beizutragen und Möglichkeiten eines hybriden Unterrichts zu erkunden, um sicherzustellen, dass die aktuellen Entwicklungen nicht nur kurzweilig, sondern auch nachhaltig sind. Das Konzept des Flipped Classrooms soll dabei als Ansatzpunkt dienen und nicht nur eine verbesserte Verknüpfung von Präsenz- und Distanzunterricht ermöglichen, sondern auch einen Anstoß zu einer Veränderung in der Denkweise hinsichtlich einer konstruktivistischeren Lernperspektive bieten, schließlich ist es vor allem in der beruflichen Bildung notwendig, Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen der realen Welt in Hinsicht auf die digitale Transformationund das selbständige Denken und Handeln vorzubereiten. Zielgruppe sind folglich Bildungsgänge des BK, hier zunächst die Höhere Handelsschule.
Methodik und Didaktik
Beim Flipped Classroom wird das Klassenzimmer auf den Kopf gestellt – Inputphasen werden durch die Schüler*innen eigenständig bewältigt, die Unterrichtszeit dient der Übung und Vertiefung. Dadurch soll eine selbständigere Arbeitsweise der Schülerinnen und Schüler gefördert werden. Nicht nur bei möglichen erneuten Schulschließungen, sondern vor allem in einem Unterricht, der alle Zeichen auf lebenslanges Lernen stellt, ist dies von größter Bedeutung. Durch den veränderten Unterricht sollen sie lernen, eigenständig zu handeln und ihren Lernprozess autonom zu steuern. Aus diesem Grund sollen zusätzlich selbstregulatorische Kompetenzen durch gezielte Methoden gefördert werden. Die Schüler*innen sollen darüber hinaus nicht isoliert arbeiten, sondern möglichst von kooperativen und kollaborativen Techniken profitieren. Dabei können digitale Lösungen hilfreich sein, durch die die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler und der Lehrkräfte ausgebaut wird. Áuch auf eine wertschätzende Feedbackkultur wird Wert gelegt.
Durchführung
Innerhalb des Projekts soll in einzelnen Klassen, zunächst in der Höheren Handelsschule, ein Konzept etabliert werden, das auf dem Flipped Classroom aufbaut. Dazu bedarf es zunächst einer entsprechenden Vorbereitungsphase, in der das Konzept auf die vorliegende Situation (Bildungsgang, Klasse, Schülerinnen und Schüler, Ausstattung) angepasst wird. So soll mit einem Fach begonnen werden, in dem der Unterricht hier nach dem Flipped Classroom entsprechend umgestellt wird. Ziel ist es, diese Art des Unterrichts auf weitere Fächer, Lehrkräfte und Bildungsgänge auszubreiten, wenn möglich fächerübergreifend. Die Schülerinnen und Schüler sollen dabei ein Mitspracherecht haben, Rückmeldungen geben können und ihren Einfluss auf die Unterrichtsgestaltung feststellen können. Dies steht in Verbindung mit einer Besonderheit in der Durchführung: durch die Kooperation mit der Uni Paderborn soll das Projekt zusätzlich evaluiert werden, sodass eine Verbesserung vorgenommen werden und das Projekt ausgeweitet werden kann.
Erwartungshaltung
Das Projekt soll an der Schule zu einem Neudenken der Unterrichtskonzeption beitragen. So möchte ich Lehrkräfte motivieren, sich ebenfalls mit zeitgemäßem Unterricht auseinanderzusetzen und neue Wege und Möglichkeiten zu testen. Das Projekt kann an der Schule ausgeweitet werden und insgesamt im Kollegium zu einer höheren Akzeptanz moderner Technologien und einer offenen Lernkultur beitragen. Wichtig ist auch, dass die Schülerinnen und Schüler davon profitieren, dass in der heutigen Zeit nicht nur Endgeräte bereitgestellt werden, sondern auch entsprechende Unterrichtskonzepte ausprobiert und gelebt werden. Auf eine Motivationssteigerung der Schülerinnen und Schüler kann somit gehofft werden.
Zusammenarbeit / Akteure
Bei diesem Projekt besteht die Zusammenarbeit zwischen der Universität Paderborn (Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik, insbes. Mediendidaktik und Weiterbildung), insbesondere mit mir als Lehramtsstudentin, und dem Berufskolleg Schloss Neuhaus, wobei sich zunächst einzelne Lehrkräfte mit dem Projekt befassen werden – in der Hoffnung, die Idee an die Kolleginnen und Kollegen weiterzutragen. Auch wird sich meine Masterarbeit mit dem Konzept beschäftigen und dieses entsprechend aufarbeiten, sodass das Unterrichtsprojekt evaluiert und verbessert werden kann. Möglicherweise werden externe Partner für eine Lehrerfortbildung akquiriert.
Voraussetzungen
Die wichtigste Voraussetzung, die Motivation der Beteiligten, ist vorhanden. Auch ein Grundkonzept steht bereits, allerdings muss dieses vor der Durchführung noch an den jeweiligen Bildungsgang, die Klasse und das Fach angepasst werden. Ebenso benötigen die Schülerinnen und Schüler alle ein digitales Endgerät sowie Internetzugang. Das ist bei den meisten der Fall – ggf. kann an dieser Stelle durch Fördergelder unterstützt werden. Ein grundlegendes LMS steht zur Verfügung, ergänzende Software müsste allerdings noch angeschafft werden. Auch müssen die beteiligten Lehrpersonen Kenntnisse in den digitalen Anwendungen haben. Teilweise ist dies erfüllt, teilweise ist hier noch Handlungsbedarf. Die Idee steht also, eine geldliche Förderung könnte die Umsetzung aber deutlich vereinfachen und beschleunigen.
Zeitplan
Der Zeitplan sieht vor, dass bis Ende Oktober das Konzept konkret aufgestellt und für die Durchführung bereit ist. Das beinhaltet auch die Vorbereitung der Lehrperson sowie die Anpassung des Konzepts an die Gegebenheiten. Ab November soll dann bis Januar nach diesem Konzept der Unterricht durchgeführt werden. Ende Januar soll schließlich eine Evaluation erfolgen, auf dessen Grundlage auch im zweiten Halbjahr hoffentlich in größerem Rahmen eine neue Runde starten kann.
Einsatz Fördergeld
Das Fördergeld möchte ich dafür nutzen, notwendige Software-Lizenzen (und ggf. Hardware, falls nicht vorhanden) für die Schülerinnen und Schüler zu erwerben, die dann auch nachhaltig an der Schule weitergenutzt werden können. Weiterhin sollen alle Beteiligten eine Chance bekommen, sich weiterzubilden. Geld würde also auch in die Lehrerfortbildung fließen. In diesem Zuge ist es möglicherweise sinnvoll, externe Partner für ein Fortbildungsangebot einzuladen, was dann auch durch Fördergelder ermöglicht werden könnte.
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